Krebs Aktuell | 18. Mai 2025
Was bringt der Krebs Campus? Ein Blick hinter die Kulissen
Wieder so eine Woche, die im Flug vergangen ist! Kennst du das Gefühl, abends auf die Uhr zu schauen und dich zu fragen, wo der Tag geblieben ist? Genau so ging es mir diesmal mit der ganzen Woche. Zwischen Schule, Infusion, Coaching und SINNkubator-Weiterbildung ist die Zeit einfach davongeflitzt – aber sie hat jede Menge Eindrücke hinterlassen, die ich gern mit dir teile.
Frischer Wind durchs Klassenzimmer
Montag stand ich nicht im Homeoffice, sondern im Gymnasium meiner Tochter Theda. Die Schule organisiert einen Teil des Unterrichts in Selbstorganisiertem Lernen, und ich helfe jetzt regelmäßig dabei. Wahrscheinlich denkst du jetzt: “Was, ist sie verrückt? Noch mehr Arbeit?” Für mich ist das aber wie einmal kurz lüften: raus aus dem Dauerthema Krebs, rein in Teenagerideen. Vier Stunden reichen, um den Kopf freizupusten – und mit neuer Energie in unseren Campus zurückzukehren. Es ist eine Art Selbstfürsorge für mich.
Kleines Therapie-Update
Dienstag ging es zur Immuntherapie. Wegen der anstehenden Kryoablation wird gerade nur ein Antikörper gegeben. Der andere Antikörper muss pausieren, damit der Eingriff nächste Woche Freitag gut klappt. Für dich vielleicht interessant, falls du auch Therapien anpassen musst: Manchmal ist weniger vorübergehend genau das Richtige, um langfristig mehr zu erreichen. Ob ich Angst habe? Klar! Selbst nach 12 Jahren mit Krebs bin ich bei jeder neuen Therapie furchtbar nervös.
Zwei Rollen, ein Dach
Am Donnerstag saß ich im Coaching des SINNkubators. Thema: Wie bringe ich „Patientin“ und „Expertin“ unter einen Hut? Erinnerst du dich an meinen YES!CON-Newsletter? Da hatte ich ja schon darüber geschrieben, dass beide Hüte miteinander um meinen Kopf ringen. Unsere Lösung ist ein einfaches Bild: Statt zweier Hüte gibt es künftig ein gemeinsames Dach, beides gehört zu mir und darf da sein. Vielleicht hilft dir der Gedanke, wenn du selbst mit mehreren Rollen jonglierst. Du bist mehr als nur Patient:in. Und es ist völlig in Ordnung, diese Rolle immer mal wieder beiseite zu schieben.
Bringt dir der Krebs Campus eigentlich was?
Dieser Frage sind wir am Freitag in einem Workshop zur Wirkungsmessung nachgegangen. Es ging um KPIs (Fachchinesisch), Impact und Wirkungsmessung. Klingt trocken, ist aber direkt relevant für dich und mich:
-
Kommt Wissen wirklich an?
Beispiel: Du warst am Donnerstag bei unserem Komplementär-Workshop dabei und weisst bei deinem nächsten Durchfall genau, was du tun kannst. Genau dieses „Ah, jetzt verstehe ich es“ können wir zum Beispiel mit Fragebögen messen. Oder du lädst dir unser Darm-Leber-Poster herunter und verstehst, dass die Lebergesundheit stark durch den Darm und somit deine Ernährung beeinflusst wird. -
Sinkt die innere Alarmglocke?
Nach unserer Metastasen-Sprechstunde fühlst du dich abends ruhiger und schläfst besser ein. Wenn das nicht nur dir, sondern vielen passiert, wissen wir: Das Format wirkt. -
Greifst du zu verlässlichen Quellen?
Statt spätabends ziellos zu googeln und dich von den vielen Falschaussagen im Internet verunsichern zu lassen, nutzt du seriöse Quellen wie den Krebsinformationsdienst und Leitlinien oder fragst in unserer Community nach. Je öfter das passiert, desto weniger Macht haben Halbwahrheiten aus dem Netz. -
Bleibt der Austausch lebendig?
Wenn du auf unserer Plattform nicht nur liest, sondern selbst postest, anderen Mut zusprichst oder deine Erfahrung teilst, wächst unsere gemeinsame Widerstandskraft. Jede Antwort, jedes kleine „Ich kenne das“ ist für uns ein Messpunkt und zeigt uns die Wirkung des Krebs Campus.
Kurz gesagt, diese Punkte helfen uns zu prüfen, ob der Campus wirklich das tut, was er soll: Dich dabei unterstützen, deine Erkrankung aktiv zu meistern. Wenn du uns also Feedback gibst oder später bei Umfragen mitmachst, lieferst du direkte Rückmeldungen, um unser Angebot weiter zu schärfen.
Kein Preis, aber ein großes Signal
Freitag Abend waren wir dann bei der Preisverleihung des Sächsischen Unternehmerpreises 2025, denn wir haben es beim Sonderpreis „Sachsen gründet – Start-up 2025“ mit dem Krebs Campus unter die zwölf Finalisten geschafft. Die Endrunde haben andere gewonnen, doch allein auf dieser Liste zu stehen zeigt: Auch mit einer chronischen Krebserkrankung können wir Unternehmen gründen und etwas bewegen. Für mich ist das Rückenwind, und vielleicht auch ein Mutmacher für dich, dass Krankheit nicht alle Pläne ausbremst.
Zum Glück sind nicht alle Wochen so voll. Wie schaffst du es, mit deiner Energie gut zu haushalten? Hast du Tricks, um besser durch volle Wochen zu kommen? Schreib mir gern – vielleicht wird genau dein Tipp Thema im nächsten Newsletter.
Sonnige Grüße
deine Babett
Krebs Aktuell
Stöbere durch alle bisherigen Beiträge von Krebs Aktuell.
Nichts verpassen
Erhalte zukünftige Beiträge von Krebs Aktuell jeden Sonntag 17 Uhr per E-Mail.
Krebs Campus
Wissen und Gemeinschaft: Entdecke den Krebs Campus.