Krebs Aktuell | 22. September 2024

Chaos im Krebsleben

Die vergangene Woche war für mich wieder eine Achterbahnfahrt der Gefühle und Entscheidungen. Ich hatte mein Vorgespräch für die anstehenden lokalen Therapien der minimal gewachsenen Läsionen in Lunge und Leber. Die Lungenläsionen sollen mit stereotaktischer Bestrahlung behandelt werden – eine Methode, die ich bereits kenne und die mir keine Angst bereitet.

Anders sieht es bei den Leberläsionen aus. Hier wurde mir Brachytherapie vorgeschlagen, eine Therapie, mit der ich noch keine Erfahrung habe. Die Entscheidung dafür oder dagegen fällt mir schwer, zumal es Unstimmigkeiten darüber gibt, wie viele Läsionen tatsächlich gewachsen sind und behandelt werden müssen. Nach dem Gespräch mit der Strahlenärztin fühlte ich mich gut informiert und mir war klar, welche Läsionen einer Behandlung bedürfen. Doch ein weiterer Arztbrief brachte gestern morgen neue Verwirrung: Eine bisher unbekannte Läsion mit abweichender Größe wurde beschrieben, die vorher in keinem Bericht auftauchte.

Diese Unklarheiten machen eine Entscheidungsfindung nahezu unmöglich und zeigen deutlich, wie herausfordernd die Kommunikation zwischen Arzt und Patient sein kann. Shared Decision Making ist unter diesen Umständen schwer realisierbar.

Was könnten Lösungsmöglichkeiten sein? Ein offener Dialog, in dem alle Befunde transparent und verständlich kommuniziert werden, ist essenziell. Einheitliche Arztbriefe und eine erneute Kontrolle der Arztbriefe, bevor diese an die Patient:innen verschickt werden, würde sicher auch den ein oder anderen Fehler entdecken.

Auch zeigt sich wieder, wie wichtig es ist, alles selbst gut zu dokumentieren, um in dem ganzen Durcheinander den Überblick zu behalten. Wenn du magst, kannst du dir dazu gern die neue Auflage von unserem Krebs Begleiteranschauen, einem Therapietagebuch gegen Krebs. Wie bereits in den letzten beiden Newslettern angekündigt, ist die zweite Auflage seit dieser Woche für 16,80€ direkt bei Amazon erhältlich.

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Krebs Begleiter - Therapie Tagebuch gegen Krebs

Nun stehe ich wieder am Anfang und muss erneut um ein klärendes Arztgespräch bitten. Das zehrt an meinen Kräften. Und ich mache mir Sorgen, weil ich vermute, dass auch dir so etwas regelmäßig passiert.

Bei all der Unsicherheit gibt es auch ermutigende Nachrichten. Auf der Jahrestagung der ESMO in Barcelona wurde eine neue Behandlungsoption für Leberkrebs vorgestellt. Die Kombination von Lenvatinib mit Pembrolizumab und TACE zeigt in einer Phase-3-Studie vielversprechende Ergebnisse. Das gibt mir Zuversicht und Orientierung in diesen chaotischen Zeiten. Mit einem guten Plan B in der Tasche lassen sich Therapieentscheidungen leichter treffen. Mir zeigt das immer wieder deutlich, wie wichtig es für uns Krebspatient:innen ist, Expert:innen unserer eigenen Erkrankung zu werden und uns kontinuierlich auch in medizinischen und wissenschaftlichen Themen gut zu informieren. Der Krebs Campus hat nicht nur eine Daseinsberechtigung – er ist lebensnotwendig für so viele Patient:innen.

In Zeiten von Progress der Erkrankung ist es essentiell, Hoffnung und Zuversicht zu behalten. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir dem nicht hilflos ausgeliefert sind. Es gibt viele Wege, wie wir unseren Körper stärken und das Tumorwachstum indirekt beeinflussen können. Genau darüber möchten wir in unserem kommenden Webinar „Tumorwachstum stoppen“ sprechen. Denn mit jeder unterstützenden Handlung können wir uns ein wenig Kontrolle und Selbstbestimmung zurückholen. Und das ist die beste Waffe gegen ein scheinbar unkontrollierbares Chaos, das eine Krebserkrankung mit sich bringt. Für das gratis Webinar sind aktuell zwei Termine verfügbar.

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Und falls du den Live-Talk “Selbstheilungskräfte stärken bei Krebs” diese Woche verpasst hast, kannst du den Talk jetzt ganz bequem auf YouTube nachholen: Zum Live-Talk auf YouTube

Lasst uns gemeinsam den Weg gehen, uns austauschen und unterstützen. Zusammen sind wir stärker.

Herzliche Grüße,
Babett