Krebs Aktuell | 4. Mai 2025
Visualisierung und Humor gegen Krebs
Ich sitze hier mit meinem dritten Kaffee, während eine neue Email ins Postfach flattert. Ein Krebspatient hatte mein Buch gekauft – und noch im Vorwort wieder zurückgeschickt. Der Grund? Ich schreibe “Krebspatient:innen”. Das war ihm zu viel. Kein normales Deutsch. Ein „Kauderwelsch“, wie er schrieb. In Sachsen sei das sowieso verboten, und überhaupt solle man Bücher bitte deutlich kennzeichnen, wenn darin „gegendert“ wird.
So sieht Patientenedukation im Netz leider heutzutage aus:
- Ich erkläre, wie man Nebenwirkungen lindern kann – zurück kommt eine Nasenring-Diskussion.
- Ich spreche über Leitlinien – jemand fragt, warum ich „Patient:innen“ schreibe.
- Ich rede über den eigenen Tod – jemand empfiehlt, endlich zum Zahnarzt zu gehen.
Du kennst das sicher: Inhalte, die eigentlich Mut machen sollen, rutschen in Sekundenschnelle in Nebenkriegsschauplätze. Moderieren, höflich bleiben, löschen, atmen … und nächsten Post planen. Sichtbarkeit hat einen hohen Preis.
Warum wir jetzt Verstärkung brauchen
Zum Glück haben wir diese Woche auch die Förderanträge für unsere Mitarbeiterinnen auf den Weg gebracht. Unser Ziel unter anderem: eine Social-Media-Assistenz – jemand, der Kommentar-Fluten mit mir teilt, kommentiert und moderiert. Ich merke, wie sehr mich diese ständigen persönlichen Angriffe im Netz zermürben und müde machen. Ich bin eben nicht nur “Expertin”, sondern vor allem auch ein verletzlicher Mensch mit Krebs. Die Anträge sind also in Arbeit. Drück uns die Daumen! Und ja, wir planen Supervisionen gleich mit ein. Denn Gegenwind im Netz schlaucht, auch wenn wir es uns selten anmerken lassen.
Nächster Campus-Meilenstein
Trotz Rotznase und Papierkram haben wir endlich auch ein Herzensprojekt live geschaltet: unseren neuen Online-Shop!
Warum ein Shop?
- Damit die Mitgliedschaft für Betroffene weiter bei 18 € bleibt. Denn nun können uns auch Menschen unterstützen, für die eine Mitgliedschaft nicht in Frage kommt.
- Weil Visualisierung, Humor und kleine Wohlfühl-Tools oft fehlen – wir packen sie in liebevoll gestaltete Produkte (und finanzieren damit unsere Videos, Workshops und all die Inhalte für dich).
- Kopf-Kino statt Kopf-Karussell
- Weil Hoffnung, Mut und Humor zusammen gehören!
Vom Humor zur Visualisierung
Passend dazu gibt es heute ein neues YouTube Video: Tumoren in Seifenblasen? – Mit Visualisierung und Humor gegen Krebs.
In diesem Video gebe ich dir ganz viele Tipps, wie du verschiedene Visualisierungstechniken in deinen Alltag integrieren kannst. Denn ich bin absolut davon überzeugt, dass unsere Vorstellungskraft ein wundervolles Mittel im Kampf gegen Krebs ist. Ich zum Beispiel visualisiere meine Immuntherapie als große weisse Taube, die Krebs in Form von kleinen Getreidekörnern wegpickt. Mir helfen solche Bilder, positiv und hoffnungsvoll zu bleiben.
Wenn du Lust hast, schau gern das Video und in unserem neuen Shop vorbei und hol dir Inspirationen für deine ganz eigenen Visualisierungen. Und schreib mir gern, welches Bild oder welche humorvolle Darstellung dir den Tag rettet. Ich sammle Inspiration für unsere nächsten Tassen und Shirts 😉
Mein Versprechen!
Ja, die Woche war wieder anstrengend und ja, gerade bin ich etwas müde. Aber ich mache natürlich weiter. Ich habe ja Sebastian an meiner Seite, der mich stärkt und unterstützt. Und ich habe Menschen wie dich, die mich jeden Tag unterstützen, mir liebevolle Nachrichten schicken, unter meinen Reels wundervoll kommentieren. Diese Nachrichten sind lauter. Diese Nachrichten stärken mich. Und sie zeigen mir ganz klar, warum ich das alles mache: Weil wir gemeinsam eine starke Stimme haben, die viel Gutes in diese Welt tragen kann. Lasst uns diese Welt etwas besser machen, als wir sie vorgefunden haben!
Bis bald, mit gelben Zähnen, Nasenring und ganz viel Herz
deine Babett 💛
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