Krebs Aktuell | 1. September 2024
Wir schaffen es nur gemeinsam!
Gestern war ich auf einem Informationstag für Krebspatient:innen in der Universitätsklinik Leipzig und habe einen Vortrag zum Thema “Unterstützungsbedürfnisse und aktuelle Versorgungssituation junger Erwachsener mit Krebs“gehalten. Was mich besonders getroffen hat: Das Interesse für die gesamte Veranstaltung war erschreckend gering – und das in einer so großen Stadt wie Leipzig. Hier gibt es ca. 5000 Neuerkrankungen pro Jahr. Vor allem junge Menschen mit Krebs habe ich kaum gesehen. Diese Erfahrung hat mir wieder einmal gezeigt, dass die traditionelle Selbsthilfe an ihre Grenzen stößt und wir dringend neue Wege gehen müssen.
Ein großes Thema, das uns alle betrifft, ist die Überalterung der Selbsthilfe. Während ältere Teilnehmer oft noch ihren Platz in den klassischen Selbsthilfegruppen finden, fehlen uns die jüngeren Betroffenen, die sich aktiv einbringen und Verantwortung übernehmen möchten. Die klassische Selbsthilfe ist für viele junge Menschen einfach nicht mehr ansprechend genug. Das stellt uns vor die Herausforderung, Selbsthilfe neu zu denken und flexibler zu gestalten. Die Entwicklung geht immer mehr hin zu digitalen Angeboten. Yeswecan!cer oder das Onlineangebot für Metastasierte der Frauenselbsthilfe e. V zeigen dies deutlich.
Ich verstehe den Krebs Campus als eine erweiterte Form der Selbsthilfe unter fachlicher und professioneller Leitung und mit Fokus auf Selbstbefähigung – als Plattform, die sich den neuen Bedürfnissen und Lebenswelten anpasst. Wir setzen auf digitale Angebote wie Live-Talks, Instagram und YouTube sowie unsere Lernplattform auf Discord, um Menschen direkt dort zu erreichen, wo sie sind, und ihnen den Zugang zu wertvollen Informationen und anderen Betroffenen zu erleichtern. Doch um all diese neuen Wege zu gehen und die notwendige Unterstützung für Krebspatient:innen und ihre Angehörigen zu bieten, stehen wir vor einem weiteren großen Problem: der Finanzierung. Auch das musste ich gestern beim Patiententag wieder einmal feststellen.
Es gibt so viele hervorragende Projekte, die über Jahre hinweg mit viel Herzblut und wissenschaftlicher Expertise entwickelt wurden. Aber oft endet die Finanzierung, sobald das (Forschungs)Projekt offiziell abgeschlossen ist. Das führt dazu, dass diese wertvollen Projekte – die so vielen Menschen helfen könnten – nicht weitergeführt werden! Das ist sehr schade, denn es bedeutet, dass all die Ideen, Ressourcen und die immense Arbeitskraft, die in diese Projekte investiert wurden, häufig verloren gehen. Auch viele Selbsthilfegruppen kämpfen immer wieder mit denselben Schwierigkeiten: der Unsicherheit, ob ihre wichtige Arbeit weitergeführt werden kann. Projekte, die für viele Krebskranke eine enorme Hilfe darstellen, sind somit oft auf wackeligen finanziellen Füßen gebaut.
Hier geht der Krebs Campus neue Wege. Wir finanzieren uns hauptsächlich über unsere Mitglieder – durch einen erschwinglichen monatlichen Beitrag. Das garantiert unsere Unabhängigkeit von Sponsoren, Produktempfehlungen und anderen Interessensgruppen und ermöglicht es uns, langfristig zu planen und zu wachsen. Doch das funktioniert nur, wenn uns viele Menschen unterstützen. Je mehr Mitglieder wir haben, desto mehr Begleitprogramme und Angebote können wir für alle Krebspatient:innen bereitstellen.
Um noch mehr Menschen zu erreichen und unser Angebot auszuweiten, haben wir eine passive Mitgliedschaft für 9€ pro Monat ins Leben gerufen. Diese richtet sich an Menschen, die uns unterstützen wollen, ohne selbst aktiv in der Community zu sein – sei es, weil sie keinen Krebs haben oder keine direkte Begleitung benötigen. Mit ihrem Beitrag ermöglichen sie es uns, wichtige Angebote wie komplementäre und psychosoziale Begleitung für alle Krebspatient:innen bereitzustellen.
Nur gemeinsam können wir die Versorgungsstrukturen verbessern! Dein Beitrag, sei es als aktives oder passives Mitglied, hilft uns jetzt schon, eine starke Gemeinschaft aufzubauen, die wirklich einen Unterschied macht. Dafür danken wir dir von ganzem Herzen! Gemeinsam können wir sicherstellen, dass unser wertvolles Projekt nicht verloren geht und dass jeder Betroffene die Unterstützung erhält, die er oder sie braucht.
Wenn du noch kein Mitglied bist, dann komm gerne zu uns – ob aktiv oder passiv – und hilf uns, die Zukunft der Selbsthilfe neu zu gestalten. Oder erzähle Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen von uns! Hilf uns, ein festes Fundament zu bauen, damit der Krebs Campus sich als verlässliche Patientenorganisation etablieren und wachsen kann: Werde jetzt Mitglied im Krebs Campus
Lass uns zusammen diesen neuen Weg beschreiten!
Herzliche Grüße,
Deine Babett
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